Hendrik Busmann – Sovereign of the Seas – Die Skulpturen des britischen Königsschiffes von 1637
Thema: Der Schwerpunkt dieses Buches liegt auf der künstlerischen Ausstattung der „Sovereign of the Seas“. Neben dem rein praktischen Zweck, erforscht der Autor, den Zierrat des Schiffes, auch hinsichtlich der herrschaftlichen Selbstdarstellung des britischen Könighauses und der damaligen Machtstellung Großbritanniens und liefert eine umfassende Interpretation dazu ab.
Autor: Hendrik Busmann – studierte Archäologie, Kunstgeschichte und Volkskunde, 1998 promovierte er mit diesem Buch.
Verlag: Convent Verlag Hamburg, 2002 – ISBN: 3-934613-19-5
Sprache: Deutsch
Inhalt: 310, durchgehend bebilderte Seiten plus drei Tafeln mit einer Seitenansicht des Schiffes, einmal nach Zeichnungen von Willem van de Velde aus dem 17. Jahrhundert, einem Kupferstich von John Payne (um 1637/38) und einer kolorierten Entwurfszeichnung von Peter Pett, um 1635.
Im ersten Teil beschäftigt sich das Buch mit der Baugeschichte inklusive der Umbauten und der Dienstzeit des Schiffes. Anschließend werden die Verantwortlichen für die Verzierungen näher porträtiert, ehe sich das Werk eingehender mit dem Zierrat des Schiffes beschäftigt.
Hierzu werden im zweiten Teil des Buches die zeitgenössischen Darstellungen der „Sovereign of the Seas“ richtig eingeordnet, ehe sich der Autor gänzlich mit der Beschreibung des Skulpturenschmucks an dem Schiff beschäftigt.
Im dritten Teil des Werkes erarbeitet Busmann eine Interpretation des vorher Beschriebenen und versucht eine Verknüpfung zu verschiedenen Faktoren zu jener Zeit herzustellen.
Inhaltsübersicht:
I. Vorwort und Einleitung
II. Die Geschichte des Schiffes
- Die Baugeschichte
- Die Dienstzeit des Schiffes (mit Umbauten)
III. Die Künstler
- Die Bildhauer John und Matthias Christmas
- Der Dichter Thomas Heywood
IV. Zeitgenössische Darstellungen des Schiffes
- Vorbemerkungen
- Bildquellen
1. Der „Bostoner Entwurf“
2. Der Stich von John Payne
3. Die „Morgan-Zeichnung“
4. Das Porträt mit Peter Pett
5. Kriegsrat 1673
6. Rotterdamer Zeichnung
7. Canterbury Zeichnung
8. Greenwich-Zeichnung 1675 (?)
9. Gillingham-Panorama
10. Greenwich-Zeichnung 1685 (?)
11. Greenwich-Seestück
Schriftquellen
1. Heywoods „True Description“
2. Sonstige Dokumente
V. Beschreibung des Skulpturenschmucks
- Vorbemerkungen
- Allgemeine Anordnung der Skulpturen
- Das Galion
- Die Bordwände
- Die Schotten
- Die Seitengalerien
- Die Heckfassade
- Zusammenfassende Übersicht der Skulpturenverteilung
VI. Voraussetzungen zur Interpretation
- Vorbemerkungen
- Kunst und Rhetorik
- Von der Ideologie absolutistischen Königtums
- Der politische Hintergrund
VII. Die Deutung des Skulpturenprogramms
- Vorbemerkungen
- Der legitime Anspruch auf die Meeresherrschaft
- Kein echter Friede ohne überzeugenden Sieg
- Wahre Fürstentugenden
- Strahlende Helden aus der Geschichte Britanniens
- Unterworfene dunkle Mächte
- Der Triumph des Friedenfürsten
1. Der Monarch als Weltherrscher
2. Das Licht der Welt
3. Der Segen der Götter
VIII. Schlussbetrachtung
IX. Anlagen und Quellenverzeichnis
Anspruch & Empfehlung: Das Buch zeichnet einen ganz eigenen Weg auf, wie man sich mit einem Schiff auch beschäftigen kann. Der Autor liefert einen ganz neuen Blick auf die Thematik „Verzierungen“, da er sich intensiv mit dem Zierrat der „Sovereign of the Seas“ auseinander gesetzt hat und damit wohl auch einer der wenigen Autoren ist, die im Detail ein so herrliches Schiff aus einer ganz anderen Perspektive besprechen. Gelungen ist dies dem Autor auf definitiv, der Part des Buches, wo er in Richtung Interpretationen und Deutungen umschwenkt, liefert sicherlich das größte Kritikpotential an diesem Werk. Trotzdem war es hochinteressant diese Dissertation einmal zu lesen, denn es verknüpft Geschichte mit Kunst auf eine sehr gelungene Art und Weise. Der Schreibstil des Werkes ist natürlich sehr wissenschaftlich gehalten und weit über 1000 Fußnoten und ein hochinteressanter Anhang, tun ihr Übrigstes dazu. Generell sollte man dieses Buch durchaus mal gelesen haben, da es für Geschichtsinteressierte, wie auch für Modellbauer gleichermaßen interessant ist - uneingeschränkt empfehlenswert.
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