Hallo zusammen,
Hier ein paar Bilder meiner Bark Seute Deern die 2006/2007 entstanden ist.
Vorbild:
Da die Seute Deern nicht zu den ganz bekannten Seglern zählt, vielleicht ein paar Wort zunächst zum Vorbild. Sie wurde 1919 als “Elizabeth Bandi” in Gulfport, Mississippi, USA als hölzerner 4-Mast Gaffelschoner gebaut und fuhr etwa zwölf Jahre hauptsächlich mit Holzladungen in der US-Küstenschifffahrt.
Nach dem Verkauf nach Finnland fuhr die “Bandi“ (wie sie nach dem neuen Besitze numher hieß) wiederum hauptsächlich mit Holzladungen zwischen Finnland und England.
1938 wurde der Segler von der Hamburger Reederei John T. Essberger erworben und nach Hamburg gebracht. Bei Blohm & Voss erfolgte dann der Umbau zur Bark. Da das Schiff von der Reederei als Fracht fahrendes Schulschiff für den eigenen seemännischen Nachwuchs eingesetzt werden sollte, wurde noch ein großes Deckhaus für die Unterbringung der Kadetten erstellt. Im Wesentlichen bekam der Segler damals sein heutiges Aussehen (insbesondere auch das weiße Pfortenband, die Galionsfigur) und auch den Namen “Seute Deern”. Die erste Ausfahrt war im Sommer 1939 und während des Krieges machte die “Seute Deern” einige Fahrten in Ostsee und den skandinavischen Gewässern. Nach 1945 lag die Bark in Lübeck und wurde von den Engländern als Wachlokal genutzt. Es folgten Stationen als Restaurantschiff in Holland und in Emden, bei denen der Segler immer mehr verrottete. In Bremerhaven wurde dann die Gelegenheit wahrgenommen, 1964 das Schiff, das spätern den Grundstock für die Museumsflotte des DSM im Alten Hafen bildete, zu erwerben. Seitdem kann man diesen schönen Windjammer dort besichtigen.
Zum Modell:
Die Pläne stammen aus dem DSM in Bremerhaven, z. T. wie z.B. der Takelplan zum stehenden Gut, handelt es sich um eine Kopie des Originalplan von Blohm & Voss, dieses Schiff war mein erste Planbau. In gewisser Weise ist es der Übergang zwischen Karton- und Holzbau. Die sonnten sind aus 2 mm Karton. Der gesamte Rumpf wurde anschließend ausgeschäumt (Montageschaum aus dem Baumarkt) und nach dem Schleifen und Verspachteln wurde das Überwasserschiff mit Nussbaumfunier-Leisten beplankt und das Unterwasserschiff mit Kupferblech. Das Deck entstand wieder aus Balsaholz, das sauber abgeschliffen wurde. Die Segel wurden analog wie bei der Victory gefertigt, d.h. entsprechend gefärbtes Seidenpapier mit Draht in den Lieken. Die Färbung des blanken Kupfers des Unterwasserschiffs erfolgte durch Behandeln mit einer Kochsalz-gesättigten Essiglösung. Nach dem Entfernen des Essigs wird einfach mit Klarlack lackiert, und fertig.
Ich habe mich bei der Umsetzung des Modells an den Plänen orientiert sowie an den wenigen Originalfotos aus damaliger Zeit. Unterschiede zum heutigen Aussehen sind daher zum Beispiel die noch nicht vorhandenen Davits am Achterdeck sowie die damals noch vorhandenen Ladeluken auf dem Hauptdeck.
Viele Grüße,
Nikolai