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Admiral Tegetthoff M1:20 - Bau des Rumpfes
in Segelschiffe und andere...... 24.10.2011 14:46von schifferlbauer • 157 Beiträge
Fortsetzung von
Admiral Tegetthoff - der Mut zum ganz normalen Wahnsinn.
Nachdem der Regisseur zugestimmt hatte das Modell im Maßstab 1:20 bauen zu lassen, lag es nun an mir ein Baukonzept zu entwickeln, das erstens die Sicherheit des Modells, bei den zu erwartenden Belastungen gewährleistete und zweitens die unterschiedlichen Baufasen so aufteilte, dass wir alle drei - Rudie Adolf und ich - gleichzeitig am Modell bauen konnten, damit der vorgegebene Zeitplan eingehalten werden konnte.
Das Konzept für den Bau war; - Der Rumpf sollte in Schichten aus Kiefernholz bis zur Deckebene zusammengeleimt und genagelt werden. Die unteren zwei Schichten sollten aus Platten., die dritte Schicht aus einem Rahmen mit einem dicken Steg zur Verstärkung in der Mitte und die Restlichen nur aus Rahmen bestehen. Für den Bau des Schanzkleides würde ich dann im Bug-und Heckbereich Spanten einsetzen. Der Rumpf sollte die Verstärkung am Bug, die Eisscheeerung, bereits integriert haben. Das Anbringen von Kiel, Vor - Achter - und Rudersteven sollte erst nach dem Feinschleifen des Rumpfes und der auf den Innenrumpf dann aufgeleimten und genagelten Beplankung erfolgen. Die Positionen der Masten mussten festgelegt und die Mastpuren am Schiffsboden aufgeleimt werden. Danach konnten Deck und Achterdeck aufgelegt werden um die Deckaufbauten anzubringen.
Die Arbeitsteilung hatte ich so vorgestellt ; Adolf sollte die Masten und Rahen anfertigrn .Gleichzeitig sollte Rudie mit den Decks beginnen und ich würde die Rumpfschale anfertigen und beplanken. Wenn Adolf mit seiner Arbeiten fertig war sollte er mir beim Beplanken helfen.
Wird fortgesetzt
Grüsse
Willi
Wie bei allen Arbeiten für öffentlichen Anstalten musste ich auch beim ORF einen Vertrag unterschreiben, in dem ich die Verantwortung und Gewährleistung über die Qualität und die Bauzeit des Modells übernehmen musste.
Da der Werftplan viele Details nicht zeigte, musste ich anhand des Originalfotos Zeichnungen anfertigen um den Bau zu erklären.

RE: Admiral Tegetthoff M1:20 - Bau des Rumpfes
in Segelschiffe und andere...... 24.10.2011 19:19von schifferlbauer • 157 Beiträge
Fortsetzung
Nachdem ich den Innenrumpf mit dem Bandschleifer in die Richtuge Form gebracht hatte und der Feinschliff mit der Hand fertuig war ,began das Beplanken.
Die Beplankung wurde mit der Planke im Bereichder Wasserlinie begonnen, da diese den paralellen Plankenverlauf bis zum Ende des Schanzkleidel vorgab. Danach wurde die Plankenanzahl bis zum Kiel erechnet. Da die gleiche Anzahl an Planken im Bug und Heckbereich vorhanden ist, mussten diese im Rumpfverlauf verjüngt werden.
Das grosse Problem war nun, bei diesem grossen Maßstab und einer Plankendicke von 3mm, den Innenradius im Bugbereich und den Aussenradius im Heckbereich der Planken so zu verjüngen, dass diese wirklich ohne Spalten aneinander gefügt werden konnten, um ein Eindringen des Wassers zu verhindern.
Nachdem Adolf die Masten und Rahen fertig hatte, half er mir beim Beplanken. Die Planken wurden geleimt und genagelt, wobei, mit einem eigens dafür angefertigten Werkzeug,die Nagelköpfe versenkt wurden. Danach wurden sie mit Holzkitt zugeschmiert und der Rumpf nachgeschliffen. Rudie hatte inzwischen die Decks vorgefertigt . Nun wurden Kiel, Vor, Achter und Schraubensteven und die Spanten im Bug und Heckbereich, sowie die Kupferstreifen für die Eischeerung angebracht.
Wird fortgesetzt

RE: Admiral Tegetthoff M1:20 - Bau des Rumpfes
in Segelschiffe und andere...... 25.10.2011 06:41von schifferlbauer • 157 Beiträge
Hallo Kay
Der Rumpf des Modelles wurde in der Aufbauhalle, das ist der Raum im ORF-Zentrum in dem die Kulissen hergestellt und aufgebaut werden, gebaut. Als wir dann mit den Takelarbeiten begonnen haben, verlangte ich einen eigenen Raum wo nur mehr wir drei Zugang hatten, damit unbefugte Hände nicht am Modell herumfingern konnten. Ich hatte auch vertraglich darauf
bestanden, dass wir jederzeit auch in den frühen Morgenstunden, oder spät in der Nacht, am Modell arbeiten konnten und dass wir die Schlüssel für die Tischlerei bekamen, um die Band-oder Kreissäge zu benutzen. Bis auf einige Ausnahmen war das aber nicht nötig, da Tischlermeister Eder uns fast alle Leisten und diverse Bretter zuschnitt.
Grüsse
Willi

RE: Admiral Tegetthoff M1:20 - Bau des Rumpfes
in Segelschiffe und andere...... 25.10.2011 07:38von schifferlbauer • 157 Beiträge
Fortsetzung Bau des Rumpfes
Nun war der Zeitraum gekommen, um das Modell mit Bleibarren auf die Wasserlinie abzusenken. Danach konnten die Decks mit den Aufbauten aufgelegt und die Masten wieder eingesteckt werden. Das Modell wurde nun wieder ins Wasserbecken gesetzt, um zu kontrollieren, ob das Modell die richtige Schwimmlage auf der Wasserlinie hat. Wir mussten dreissig Kilo Blei im Rumpf verteilen, um das zu erreichen. Mit Polyester wurden die Bleibarren im Rumpf fixiert und der Rumpf wurde innen mit Polyester ausgestrichen, um ihn dicht zu machen. Rudie hatte die Deckhäuser und Skylights angefertigt und nun war es an der Zeit die Pettinge anzubringen, wobei das wichtigste war, dass sie so fixiert wurden um auch dem stärksten Zug standzuhalten.
Eine knifflige Arbeit war das Spill richtig zum Laufen zu bringen und die Konstruktion für die hebbare Schiffsschraube. Im Bericht von Weyprecht wurde nur erwähnt, dass der Schraubenaufzug
mittels des Steuerrades durchgeführt wurde. Zur Bedienung des Ruders musste die Ruderkette ausgehakt und händisch bedient werden. Wir wussten also von der eigentlichen Konstruktion
so gut wie nichts. Mittels Argumenten und einer von mir angefertigten Skitze legten wir fest, dass das Heben und Senken der Schiffsschraube nur mit einem aufschiebbaren Zahnrad auf einer Vorgelegewelle möglich sei. Durch eine Arretierung mittels einer Stange konnte die Schraube in jeder beliebigen Position fixiert werden. Nun wurde der Rumpf bis zum Schanzklkeid aussen mit Betonsiegellack dünn angestrichen und der Unterwasserrumpf mit rostroter Farbe gestrichen. Da in den arktischen Gewässern keine Bohrwürmer und Muscheln sich am Rumpf festsetzen konnten, verzichtete Weyprecht auf eine Kupferung. Die nächsten Arbeiten waren die Fertigstellung des Rumpfes mit der Innenbeplankung, den Mastwinschen, der Wasserpumpe und dem umlegbaren Schornstein, sowie das Anbringen der Reling.
Wird fortgesetzt mit den Takelarbeiten
Grüsse
Willi

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